"deine blicke" von fio na (igby)

"deine blicke" von fio na (igby)

wenn du mich anschaust glühe ich auf grund deiner eindringlichen blicke, die mich im inneren zum schreien bringen. ich liebe die art wie du mich betrachtest und doch hasse ich es, dass du mich genau durchschaust. das sind die momente, in denen ich mich einerseits als erwachsene, selbstbewusste frau ansehe, du mich als mann scheinbar als solche betrachtest. doch andererseits ist mir unwohl, ich fühle mich entblöst und unsicher wie ein kleines kind. denn du siehst mich zwar einfach so an, doch du siehst auch gleichzeitig direkt in mich hinein. und das musst du mir nicht sagen, das sagst du mir nicht, das weiß ich. das spüre ich deutlich in meinem immer schneller pochenden herzen. du bist der typ mann vor dem ich mich immer am meisten gefürchtet habe, da du aus irgendeinem undefinierbarem grund siehst wer ich bin. du siehst meinen charakter, du siehst meine zerstreuten gefühle. du siehst auch meine angst, die genau dadurch ausgelöst wird. und auch sie kann ich nicht vor dir verstecken, denn du erkennst sie in meinen augen. irgendwie weißt du meine blicke zu deuten und siehst alles, die angst, die unsicherheit, die feigheit. und dann schäme ich mich dafür, dass ich so feige bin und auch das siehst du, wenn du mich anschaust, denn ich spüre wie ich erröte. was würdest du mit so einem mädchen wie mir wollen, frag ich mich dann, wenn du mit diesen starken augen, diesen warmen blicken doch jede haben könntest. warum schaust du mich an, wenn doch so viele andere mädchen nach deinen blicken brennen, und warum brenne auch ich nach ihnen, sehne mich nach ihnen wenn du fort bist. was würdest du mit einer wollen, die wegen eines lächerlichen blickes über so etwas nachdenkt? warum gerade ich? und auch diese unsinnigen fragen siehst du, spürst du und deine antwort ist ein schmales, kaum merkbares lächeln. ein lächeln, das meinen atem stocken lässt, da es ehrlich ist, lieb ist. und die luft die ich nun einatme ist reiner, freier als vorher, da du mich durch dein verständnis und deinen nicht sichtbaren trost von einer last befreit hast, die kaum zu beschreiben ist.
dann drehe ich mich um und gehe, und ich bin mir sicher, dass du nun hinter meinem rücken über mich lachst. darüber, dass ich so leicht zu durchschauen bin, darüber dass ich angst hatte vor deinen blicken, darüber dass ich deinem lächeln glauben geschenkt habe, wo es doch höchst warscheinlich nichts ehrliches hatte, aber vor allem darüber, dass ich einsam bin.

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